Das Wesen einer Stiftung

 

Das Wesen einer Stiftung ist einfach: Ein oder mehrere Stifter möchte(n) sich langfristig für einen gemeinnützigen Zweck engagieren und bringen dazu Vermögen in eine Stiftung ein. Die Stiftung legt das Vermögen gewinnbringend und sicher an. Die daraus erwirtschafteten Erträge werden für gemeinnützige Zwecke ausgegeben. Das gestiftete Vermögen muss dabei als Grundkapital der Stiftung erhalten bleiben, denn eine Stiftung ist für die Ewigkeit gedacht.

 

Zudem kann eine Stiftung Spenden entgegennehmen, die ebenfalls für gemeinnützige Zwecke verwendet werden.

 

Eine Bürgerstiftung hat gegenüber einer gewöhnlichen Stiftung besondere Werte und Eigenschaften, die nachfolgend beschrieben sind.
 

 

Die 10 Merkmale einer Bürgerstiftung

  1. Gemeinnützigkeit
    Eine Bürgerstiftung ist gemeinnützig und will das Gemeinwesen stärken.
     
  2. Mehrere Stifter
    Eine Bürgerstiftung wird in der Regel von mehreren Stiftern errichtet.
     
  3. Unabhängigkeit
    Eine Bürgerstiftung ist wirtschaftlich und politisch unabhängig. Sie ist konfessionell und parteipolitisch nicht gebunden. Eine Dominanz einzelner Stifter, Parteien oder Unternehmen wird abgelehnt.
     
  4. Lokale Arbeit
    Das Aktionsgebiet einer Bürgerstiftung ist geographisch auf eine Stadt, einen Landkreis oder eine Region ausgerichtet.
     
  5. Vermögen
    Eine Bürgerstiftung baut kontinuierlich Stiftungskapital auf. Sie gibt allen Bürgern, die sich der Region verbunden fühlen und die Stiftungsziele bejahen, die Möglichkeit einer Zustiftung.
     
  6. Vielfalt
    Eine Bürgerstiftung wirkt in einem breiten Spektrum des städtischen oder regionalen Lebens, dessen Förderung für sie im Vordergrund steht. Ihr Stiftungszweck ist daher breit. Er umfasst in der Regel den kulturellen Sektor, Jugend, Soziales, das Bildungswesen, Natur und Umwelt und den Denkmalschutz.
     
  7. Bürgerschaftliches Engagement
    Eine Bürgerstiftung fördert Projekte, die von bürgerschaftlichem Engagement getragen sind oder Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Dabei bemüht sie sich um neue Formen des gesellschaftlichen Engagements.
     
  8. Öffentlichkeit
    Eine Bürgerstiftung macht ihre Projekte öffentlich und betreibt eine ausgeprägte Öffentlichkeitsarbeit, um allen Bürgern ihrer Region die Möglichkeit zu geben, sich an den Projekten zu beteiligen.
     
  9. Netzwerke
    Eine Bürgerstiftung kann ein lokales Netzwerk innerhalb verschiedener gemeinnütziger Organisationen einer Stadt oder Region koordinieren.
     
  10. Transparenz
    Die interne Arbeit einer Bürgerstiftung ist durch Partizipation und Transparenz geprägt. Eine Bürgerstiftung hat mehrere Gremien (Vorstand und Kontrollorgan), in denen Bürger für Bürger ausführende und kontrollierende Funktionen innehaben.
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